Glossar
Agrarumweltmaßnahmen (AUM) |
Sind freiwillige, von der EU und teilweise vom Bund mitfinanzierte Maßnahmen, die sich an Landwirt_innen und Landbewirtschafter richten und einen Anreiz bieten sollen, Ziele des Umweltschutzes zu erreichen. Durch einen verminderten Einsatz von Nitrat, Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln kann beispielsweise zum Grundwasser- und Trinkwasserschutz beigetragen werden oder die Biodiversität gefördert werden, indem Blühstreifen auf Ackerland als geschützte Lebensräume für zahlreiche Tierarten angelegt werden. |
Anthropogen |
Vom Menschen beeinflusst oder verursacht. |
Auenlandschaft |
Uferbereiche von Bächen und Flüssen, die regelmäßig von Hochwasser überschwemmt werden. Sie bieten einen besonderen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und können als Überschwemmungsflächen dem Hochwasserschutz dienen. |
Berme |
Absatz oder Abschnitt, der die Böschung eines Hanges, Dammes oder Deiches unterbricht. Er wird häufig als Fahrweg genutzt und soll den Erddruck auf den Fuß der Böschung vermindern. |
Biologische Vielfalt |
auch: Biodiversität; Steht als Sammelbegriff für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde: die Vielfalt der Arten, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme, zu denen Lebensgemeinschaften der Wälder, Meere und auch Landschaften zählen. |
Börde |
Eine Landschaft in verschiedenen Teilen Norddeutschlands, die durch ein flaches und baumarmes Land mit besonders fruchtbarem Boden geprägt ist. |
BUND |
Abkürzung für „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“. Einer der großen Umweltverbände Deutschlands mit rund 584.000 Mitgliedern, Spendern und Förderern (Stand 2016). Vom Staat ist er als Umwelt- und Naturschutzverband anerkannt und muss daher bei Eingriffen in den Naturhaushalt angehört werden. |
Detektorbegehung |
Eine Methode der Fledermauserfassung. Mittels eines Detektors wird Ultraschall hörbar gemacht. Anhand des Höreindrucks ist eine Bestimmung von Fledermausarten möglich. |
Extensive Bewirtschaftung |
Nutzung von Flächen mit möglichst wenig Arbeits- und Kostenaufwand und geringem Eingriff in den Naturhaushalt, mit primärem Ziel gefährdete Arten zu erhalten. |
FFH-Richtlinie |
„Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie“; hat zum Ziel, wildlebende Arten und deren Lebensräume europaweit zu sichern und zu schützen. |
Habitatbäume | Bäume, die besondere Lebensräume für eine Vielzahl an Lebewesen bieten. Oft handelt es sich um sehr alte, absterbende oder tote Bäume |
Hochwertige Böden |
Böden, die reichhaltig an natürlichen Mineralstoffen und somit essenziell für ertragreiche Landwirtschaft sind. |
Kalkmagerrasen |
Ein artenreicher Lebensraumtyp in Mitteleuropa, der durch jahrhundertelange Nutzung als Viehweide und ohne Einsatz von Dünger auf kalkreichen Böden entstanden ist. Das Artenvorkommen von Pflanzen und Insekten ist hier sehr vielfältig und somit für den Naturschutz besonders bedeutend. |
Kartierung |
Erhebung von Daten im Gelände, um zum Beispiel die Anzahl und Verteilung der Vorkommen einer Art und ihrer Lebensstätten zu ermitteln. |
Kopfweiden |
Weiden, deren Stamm als Jungbaum auf einer Höhe von 1 bis 3 m eingekürzt wurde und deren Zweige regelmäßig beschnitten werden. Diese bieten anderen Pflanzenarten vielfältige Lebensmöglichkeiten, wie z.B. Moosen, Algen und Flechten im Kronen- und Stammbereich. |
Metapopulation |
Population = Gesamtheit der Individuen einer Art in einem bestimmten Raum. Eine Metapopulation besteht aus mehreren Populationen, die zwar in verschiedenen Lebensräumen vorkommen, jedoch miteinander im genetischen Austausch stehen. |
Monitoring |
Erfassung, Messung oder Beobachtung von Prozessen. In vielen Naturwissenschaften zählt die ständige Überwachung von Naturerscheinungen zu den zentralen Aufgabengebieten. |
NABU |
Naturschutzbund Deutschland; setzt sich seit vielen Jahrzenten für den Natur- und Artenschutz ein und leistet einen wesentlichen Beitrag in der Umweltbildung. |
Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung |
Fördert ergänzend zu staatlichen Pflichtaufgaben Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Glücksspielabgabe, die sich zu einem großen Teil aus Einnahmen durch "Bingo-Die Umweltlotterie" speisen. |
Nivellierung |
Gleichmachung; Begradigung, Einebnung von Flächen. |
NLWKN |
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; hat die Funktion einer Behörde. |
Ornithologischer Verein zu Hildesheim (OHV) |
Aufgaben: Naturkundliche Heimatforschung, Schutz der historischen Kulturlandschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Naturschutz im Landkreis Hildesheim. |
Paul-Feindt-Stiftung |
Die Stiftung wurde 1989 vom Ornithologischen Verein zu Hildesheim (OHV) gegründet und betreibt, größtenteils auf eigenen Flächen, in allen politischen Gemeinden des Landkreises Hildesheim und in einigen angrenzenden Nachbargemeinden Projekte des Arten- und Biotopschutzes. |
Populationsdynamik |
Veränderung der Größe und der räumlichen Verbreitung von biologischen Populationen. |
Prädationsdruck |
Einfluss, der ein Fressfeind (Räuber/Prädator) auf eine Beutepopulation ausübt. |
Renaturierung |
Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen aus von Menschen beeinträchtigten oder zerstörten Lebensräumen. |
Rote Liste |
Die von der Weltnaturschutzunion „International Union for Conservation of Nature and Natural Resources“ (IUCN) veröffentlichten Listen weltweit vom Aussterben gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. |
Telemetrie | Erfassung und Verfolgung von freilebenden Tieren mittels Hochfrequenz-Sendern |
Trittsiegel |
Abdruck der Extremität eines Wirbeltieres auf weichem Untergrund |
Untere Naturschutzbehörde (UNB) |
Zu den Aufgaben der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) gehören unter anderem die Ausweisung und Betreuung von Schutzgebieten und Naturdenkmalen, die naturschutzfachliche Beurteilung von Eingriffen in Natur und Landschaft im Rahmen der Bauleitplanung, die Durchführung von Hilfsmaßnahmen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und die Genehmigung von Tiergehegen. |
Wegrain |
Artenreiche Blühstreifen am Wegrand von vorwiegend intensiv genutzter Agrarlandschaft. |